Vom Wohnzimmer ins Mikrofon: Voice Over leicht gemacht
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Du möchtest deine Stimme mittels Mikrofon aufnehmen und zum Beispiel über ein Video, eine Bildschirmaufnahme oder einen Foliensatz legen? Du weißt jedoch nicht, wie du das ganze am besten bewerkstelligst? Dann bist du hier in unserem Voice Over Artikel genau an der richtigen Stelle.
In diesem Artikel erfährst du, was Voice Over eigentlich bedeutet, welche Möglichkeiten es gibt, in diese Welt einzutauchen, wie du startest, welche Technik du brauchst – und sogar wie du deine Stimme zu deinem Beruf machen kannst.
Was ist ein Voice Over überhaupt?
Voice Over (auch „Off-Stimme“ genannt) ist die Kunst, Texte mit deiner Stimme zu vertonen – meistens, ohne dass du im Bild zu sehen bist. Du hörst Voice Overs jeden Tag: in Werbespots, Dokumentationen, Hörbüchern, YouTube-Videos, E-Learnings oder Podcasts. Immer dann, wenn du eine Stimme hörst, die Informationen vermittelt, Emotionen weckt oder dich durch Inhalte führt, ohne dass du den Sprecher siehst – das ist ein Voice Over.
Und genau das ist das Spannende daran: Du brauchst keine Kamera, kein Studio voller Leute – nur dich, dein Mikrofon und deine Stimme. Du kannst aus dem Wohnzimmer, einem selbstgebauten Studio oder sogar aus dem Kleiderschrank arbeiten (ja, wirklich – dazu später mehr).
Die verschiedenen Arten von Voice Over
Voice Over ist nicht gleich Voice Over. Es gibt verschiedene Einsatzbereiche – nicht nur im Rahmen von Online Kursen:
1. Werbung
Hier zählt vor allem eins: Emotion und Wiedererkennungswert. In Werbespots muss deine Stimme innerhalb weniger Sekunden fesseln. Dynamik, Tempo und der richtige Tonfall sind entscheidend.
2. Erklärvideos & Online Kurse
Wenn du deinen eigenen Online Kurs erstellst, musst du nicht ständig im Bild sein. Oftmals zeigst du eine Aufnahme deines Bildschirms oder Präsentationsfolien. In diesen Fällen brauchst du ein Voice Over, um deinen Kursteilnehmern zu erklären, was sie gerade sehen. Deine Stimme muss hier klar, verständlich und sympathisch sein. Perfekt ist es, wenn du gut darin bist, komplexe Themen einfach zu erklären.
3. Hörbücher
Für Bücher brauchst du Ausdauer, eine gute Interpretation und ein Gefühl für Dramaturgie. Du musst verschiedene Charaktere unterscheiden und gleichzeitig neutral genug bleiben, um nicht zu übertreiben.
4. Dokumentationen
Die klassische Off-Stimme, oft mit ruhiger, informativer Tonlage. Hier zählt deine Fähigkeit, Inhalte seriös und gleichzeitig lebendig rüberzubringen.
5. Synchronisation
Hier wird deine Stimme zum Schauspiel. Du sprichst die Rollen von Figuren in Serien, Filmen oder Videospielen – oft in enger Abstimmung mit dem Bild. Eine besonders anspruchsvolle, aber auch spannende Variante.
6. Telefonansagen & Apps
Auch hier sind Voice Over Artists gefragt. Begrüßungen auf Hotlines, Navigation durch Menüs oder Stimmen für digitale Assistenten – überall wird gesprochen.
Deine Stimme – dein Werkzeug
Jetzt denkst du vielleicht: „Ich habe doch keine professionelle Sprecher-Ausbildung.“ Das ist okay! So wie ein Online Kurs nicht beim ersten Mal perfekt sein wird, werden es auch deine Voice Overs nicht sein, aber sie werden gut genug sein. Von Perfektionismus musst du dich verabschieden, wenn er dich daran hindert überhaupt zu starten!

Natürlich hilft Erfahrung oder eine Ausbildung – aber auch viele erfolgreiche Voice Over Artists haben als Quereinsteiger begonnen. Was zählt, ist deine Stimme, dein Feingefühl und deine Bereitschaft, zu üben und zu lernen.
So findest du deinen Stimmtyp:
- Aufnahme anhören: Nimm dich selbst auf – ohne Filter oder Musik. Lies einen Werbetext, eine Buchpassage oder eine Anleitung. Wie klingt deine Stimme?
- Feedback einholen: Frag Freunde, Familie oder in Online-Communities, wie deine Stimme auf andere wirkt.
- Rollen ausprobieren: Bist du mehr der ruhige Erzähler, die energiegeladene Werbestimme oder eher der Charakterdarsteller?
Denk daran: Deine Stimme ist wie ein Instrument. Sie kann trainiert, geformt und verbessert werden.
Technik: Was brauchst du für den Einstieg?
Du brauchst kein Profi-Studio für tausende Euro – aber ein paar Basics sind wichtig, um mit guter Qualität zu starten.
1. Mikrofon
Ein Kondensatormikrofon ist ideal für Sprachaufnahmen. Gute Modelle:
- Blue Yeti (USB-Mikro, keine externe Soundkarte nötig)
- Rode NT1-A (klarer Klang, sehr beliebt)
- Audio-Technica AT2020 (preislich super für Einsteiger)
2. Audio Interface
Falls du kein USB Mikrofon nutzt. Es verbindet dein Mikro mit dem Computer. Empfehlung:
- Focusrite Scarlett 2i2 – solide, einfach zu bedienen
3. Kopfhörer
Offene oder halboffene Studiokopfhörer sind ideal fürs Abhören:
- Audio-Technica ATH-M50X
- Beyerdynamic DT 770 Pro
4. Aufnahmeraum
Was viele unterschätzen: Dein Raum ist fast wichtiger als dein Mikrofon.
Je ruhiger und „trockener“ der Raum, desto besser klingt deine Aufnahme.
- Vermeide Räume mit Hall (Fliesen, leere Wände).
- Dämpfe den Raum mit Decken, Vorhängen oder Schaumstoff.
- Oder: Sprich im Kleiderschrank! Kein Witz – das machen viele Profis am Anfang.
5. Software
Zum Aufnehmen brauchst du ein Audio-Programm (DAW):
- Adobe Audition (für Fortgeschrittene)
- Audacity (kostenlos, sehr beliebt)
- Reaper (günstig, super flexibel)
Wie lernst du, professionell zu sprechen?
Auch wenn du keine Ausbildung hast – du kannst sehr viel selbst lernen:
Sprechtraining
Es gibt Onlinekurse, YouTube-Tutorials oder professionelle Sprechercoaches. Du lernst Atemtechnik, Artikulation, Pausensetzung und Interpretation.
Skriptanalyse
Wie setzt du Betonungen? Wo machst du Pausen? Welche Emotionen transportierst du mit deiner Stimme?
Üben, üben, üben
Lies täglich Texte laut vor. Nimm dich auf, höre dich selbst. Kritik ist dein bester Lehrer. Je mehr du sprichst, desto sicherer wirst du.
Was verdient man mit Voice Over?
Wenn du deine Voice Overs nicht nur für deine Online Kurse nutzen möchtest, sondern Gefallen daran findest, kannst du auch alleine mit Voice Overs Geld verdienen.
Die Spanne ist groß – von 20 € für einen kurzen Text bis zu mehreren Hundert Euro für ein professionelles Projekt. Das hängt ab von:
- deiner Erfahrung
- dem Umfang des Projekts
- der Nutzung (lokal vs. international)
- der Art der Aufnahme (z. B. Werbung vs. E-Learning)
Die häufigsten Fehler – und wie du sie vermeidest
- Mit schlechter Technik starten
Investiere wenigstens in ein gutes Mikrofon und sorge für ruhige Aufnahmebedingungen. - Zu schnell sprechen
Ruhe und klare Artikulation sind wichtiger als Tempo. - Emotionslos vorlesen
Deine Stimme lebt von Betonung, Dynamik und Gefühl. - Kein Feedback einholen
Lass andere deine Aufnahmen bewerten. Du wirst überrascht sein, was dir selbst entgeht. - Aufgeben nach wenigen Rückschlägen
Der Start ist oft holprig. Bleib dran, lerne, entwickle dich weiter.
Fazit: Voice Overs erstellen – du kannst das!
Ich weiß, der Weg zum eigenen Voice Over klingt vielleicht im ersten Moment nach viel Technik, viel Übung, viel Geduld. Und ja – ein bisschen was musst du schon tun. Aber das Schöne ist: Du kannst heute damit anfangen.
Mit dem, was du hast. Mit deiner Stimme. Mit deinem Stil.
Du wirst staunen, wie schnell du Fortschritte machst, wenn du regelmäßig übst, Feedback suchst und dich traust, dich zu zeigen. Und wer weiß – vielleicht hörst du schon bald deine eigene Stimme in deinem eigenen Online Kurs.
Also: Mach dein Mikro an. Sprich los. Und sei du selbst.
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